
Wenn man einen Dienstreise nach Hawaii (und auf dem Rückweg nordamerikanische Ostküste) hat und 250 km vom Flughafen Frankfurt lebt, warum dann nicht anstelle des Zugs mit dem Fahrrad zum Flughafen fahren? Und wenn man schon dabei ist, warum nicht auch noch wild campen? Da ich schon Erfahrung mit langen Radtouren hatte, erschien mir die Reise nicht so verrückt. Die Radtour hat zwar meinen CO2 Fußabdruck nicht wirklich verbessert, aber das Gefühl, etwas erreicht zu haben war trotzdem gut. So viel Gepäck hatte ich sonst nicht beim Radfahren: viel mehr Wechselsachen, meinen großen Wanderrucksack, Laptop…
Den größten, unerwarteten, Nutzen bemerkte ich jedoch auf der Rückfahrt. Über Nacht flog ich von Boston zurück nach Frankfurt, den Tag des Rückfluges hatte ich noch Boston mit einem geliehenem Fahrrad erkundet. Ich glaube, ich war morgens um 8 in Frankfurt, musste noch zum Hotel, wo das Fahrrad (und alles, was ich nicht in den USA brauchte) die letzten 3 Wochen sicher verwahrt war, dann vom Reiserucksack alles in die Fahrradtaschen umpacken, zeitiges Mittag und los ging es. Und so radelte ich innerhalb von 15 Stunden auf zwei verschiedenen Kontinenten. Es ging flussaufwärts durchs Main- und Kinzigtal, schauen wie weit ich komme. Auf der Wasserscheide zum Fuldatal übernachtete ich, die letzen Höhenmeter merkte ich, dass ich die Nacht zuvor im Flugzeug geschlafen hatte. Aber dafür hatte ich keine Probleme mit Jetlag, sondern fühlte, dass ich die Zeit gut nutzen konnte. Im Zelt habe ich super geschlafen und fühlte mich am nächsten Morgen richtig gut.

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