Dies war bereits die letzte Übernachtung bei unserer Wanderung durch Nordnorwegen. Jeden Tag wurden die Wanderungen einfacher, zum einem wegen des Trainings und zum anderen hatten wir auch immer weniger Essen zu schleppen. Wir hatten gut geplant und noch ausreichend übrig, so dass wir an diesem Abend richtig geschlemmert haben.
Zwischen diesen beiden Sonnenuntergängen lagen 4 Tage. Es ist schön, wie abwechslungsreich die Natur sein kann. Jedes Bild vermittelt ein eigenes Gefühl.
Eine partiell vom Mond bedeckte Sonne geht hinter einem Wolkenmeer auf. Blick vom Calar Alto, Spanien
Niemand anderes in der Gruppe wollte diesen Beobachtunglauf am Calar Alto übernehmen, welcher am 2. Januar startete. Ich musste zwar mein Silvester etwas umplanen, aber die gleichzeitig stattfindende partielle Sonnenfinsternis hat mich schon interessiert. Und so feierte ich bis 2 Uhr morgens Silvester, schlief bis 4 Uhr und nahm den ersten Zug Richtung Flughafen. Meinen Umstieg hätte ich fast verpasst, ich war dann doch überrascht wie schnell die Zeit im warmen Warteraum vergangen war. Am Check-in Schalter am Flughafen war man begeistert, dass ich jetzt auch da war, die einzige andere Fluggästin hatte bereits eingecheckt. Und so hatte ich fast einen privaten Flug von Frankfurt nach Madrid. Am nächsten Morgen ging es dann in einem normal besetzten Flugzeug nach Almeria, so dass ich gegen Mittag am Observatorium ankam. Und am Ende der Beobachtungsnacht konnte ich noch einen ungewöhnlichen Sonnenaufgang genießen. Oder zwei, einen linken und einen rechten. Ich glaube, danach habe ich gut geschlafen.
Eine partiell vom Mond bedeckte Sonne geht hinter einem Wolkenmeer auf. Ohne Sonnenfilter ist die Sonne trotz der teilweisen Bedeckung sehr hell. Blick vom Calar Alto, Spanien
Blick zurück nach Santa Cruz de La Palma, dort fing diese Radtour vor ein paar Stunden an.
Nachdem ich meine Fitness mit dem Fahrrad einen Monat lang an die Landschaft von La Palma anpassen konnte, wagte ich die große Herausforderung Richtung Gipfel zu radeln. Allerdings entspannt, ich wollte einfach mal schauen, wie weit ich komme. Bei 2000 Metern habe ich noch einen kurzen Ausflug zu Fuß Richtung Las Nieves gemacht, was den anderen Muskeln etwas Ruhe gab. Gut fand ich, dass man das Stück zu Fuß auch anhand der geringen Geschwindigkeit sah, ich war also gar nicht so langsam mit dem Fahrrad bergauf. Das härteste Stück war nach der Baumgrenze. Psychologisch fühlte es sich so an, als ob man es fast geschafft hat, aber es geht dann nochmal 4 km bergauf. Ärgerlich ist auch, dass man nochmal ein Stück runter muss, bevor man zum Gipfel kommt, wobei die Erholung auch angenehm ist. Auf jeden Fall war es ein tolles Gefühl, oben angekommen zu sein. Und natürlich war auch die Fahrt zurück ans Meer toll. Als Radfahrer kann man sogar Autos überholen.
Später bin ich noch zwei Mal für die Arbeit mit dem Fahrrad den Berg hoch gefahren, bevor ich durch zu viele Besuche von Freunden und Familie nicht mehr die Zeit zum Trainieren fand. Dank der Besuche habe ich vieles anderes noch erkunden können und natürlich die gemeinsame Zeit genossen.
Verschiedene Schichten von Vulkanausbrüchen. Farbige Asche und Schichten von Lavaflüssen.Höhenprofil (rot) und Geschwindigkeitsprofil (grün) von meiner Radtour.Geografische Karte aus den STRM Daten mit meiner Route, erstellt mit https://github.com/ronnyerrmann/cycle_logging. Die weißen Flecken sind Bereiche, in welchem die Landschaft so steil ist, dass keine vernünftigen Höheninformationen verfügbar sind.
Es war gut an dem Tag rauszukommen, die Farben waren einfach toll. Und ich vermute ich habe den Sonnenschein im Oktober genossen. Ohne das Bild würden mir komplett die Erinnerungen zu dem Tag fehlen.
Worüber ich jetzt aber nachgedacht habe, ist, wie oft ich damals wohl nicht draußen war, trotz schönem Wetters. Manchmal ist das Aufraffen, einen kurzen Ausflug draußen zu unternehmen, schwer. Und ich erinnere mich an Tage, wo ich mich dann später drüber geärgert habe, dass ich nicht raus gekommen bin. Vor ein paar Minuten habe ich darüber nachgedacht, ob ich mich jetzt nochmal ein Stündchen aufs Fahrrad setzen möchte und die bewusste Entscheidung getroffen, dass ich es nicht will. Eine bewusste Entscheidung ist schonmal eine deutliche Verbesserung zu früher, als es eine Nicht-Entscheidung war. Aber, jetzt, nach dem Schreiben, werde ich meine Meinung nochmal ändern und schauen, ob ich etwas Sonne finden kann.
Blick auf die Großen Pagodas Nabhapolbhumisiri und Napamathanidol vom Wanderpfad Kew Mae Pan.
Die Arbeitstage am Teleskop in Thailand waren immer intensiv. Tagsüber wurde das Instrument und Datenanalyse verbessert und nachts dann an Sternen getestet. Aber zum Glück wollte auch der Chef nicht jeden Tag 12 Stunden arbeiten, so dass wir auch kleinere Unternehmungen machten, wie zum Beispiel den Wanderpfad zum Aussichtspunkt Kew Mae Pan. Etwas ungewohnt war, dass wir für einen gut ausgebauten Wanderweg einen lokalen Führer brauchten, aber für Erklärungen war es gut sie zu haben.
Dolomiten in der Nähe von Selva-Wolkenstein (Südtirol, Italien)
Was macht man zur ersten Wanderung im Urlaub? Man fängt an zu laufen und schaut mal bis wohin man kommt. Irgendwann hat man dann ein Ziel, und erreicht das bequem. Und weil man sich noch fit fühlt, alles so neu und interessant ist, kann man ja auf dem Rückweg noch eine Ecke gehen. Uns so machten wir auf unserer ersten Wanderung 1600 Höhenmeter in 25 Kilometern. Und hatten dann fünf Tage Muskelkater. War aber trotzdem schön 🙂
Das Fahrrad auf dem Haleakala, dem höhstem Berg auf Maui, Hawaii.
Im Sommer 2012 fand der letzte Venustransit statt. Im Rahmen dessen hatte ich die Chance, an einem Workshop inclusive Beobachtung des Transits teilzunehmen. Die Unterkunft war auf 1000 Metern, an den Hängen des Haleakala. Und warum ein Auto nutzen, wenn man doch auch ein Fahrrad ausleihen kann. Mit Gepäck war es schon eine Herausforderung, aber das hat mich nicht daran gehindert am nächsten Tag (ich hatte einen freien Tag Reserve eingeplant) noch zu versuchen auf dem Gipfel zu gelangen. Ich war damals fit und habe den Aufstieg tatsächlich geschafft. So weit oben bin ich nie wieder geradelt, mehr Höhenmeter auf einer Tour habe ich aber durchaus noch mehrfach geschafft.
Höhenprofil (rot) und Geschwindigkeitsprofil (grün und blau)Blick vom Haleakala, Maui zum Mauna Kea und Mauna Loa, Big Island, Hawaii