Für eine Veranstaltung reiste ich Ende März nach Northumberland (im Norden Englands, fast an der schottischen Grenze). Die Woche nach der Veranstaltung hatte ich Urlaub genommen, um ein wenig mehr von England zu erkunden. Dies ist der dritte Tag der Radtour.
Vier Nächte befand ich mich in dünn besiedelten Gebiet mit dunklem Nachhimmel (wenig Lichtverschmutzung). Und nur am letzten Abend hatte ich die Chance ein paar Sterne zu sehen, allerdings kamen bereits die ersten Wolken an, welche dann den dritten Tag meiner Radtour bestimmen würden. In dieser Hinsicht war es Glück, dass die vorherige Tour im Sonnenschein etwas länger war, als ich gehofft hatte, so dass ich mehr Landschaft im Sonnenschein sehen konnte.

Aber zuerst musste ich mich um meine Gangschaltung kümmern, welche gestern, kurz vorm Ziel, aufgegeben hatte. Während des Abendessens hatte ich etwas über die Gründe und mögliche Lösungen nachgedacht. Es war zum Glück das einfachere Problem, welches ich mit zwei Plastikscheiben, aus dem Joghurtbecher meines ersten Abendessen auf der gestrigen Tour ausgeschnitten, lösen konnte (zumindest temporär, wärend des Schreibens warte ich auf das bestellte Ersatzteil, welches nach reichlich 100.000 km dann doch notwendig wurde). Nach der Reparatur und Frühstück (vegetarisches Full English), ging es 9:45 endlich los.

Auf der Karte sah es so aus, würde ich wieder entlang eines Baches in die Berge fahren, vermutlich war das Tal aber zu schmal, so dass die Straße erstmal steil 200 m nach oben ging. Zusätzlich war sie gesperrt, ich hoffte jedoch, dass ich mit dem Fahrrad an der Baustelle vorbei kommen würde. Und ich hatte Glück. Aufgrund der Baustelle traf ich auf dieser Straße mehr Menschen, sonst wäre ich vermutlich wieder für längere Zeiten allein gewesen. Nach dem queren des Moors, ging es auch wieder angenehm bergab, mit kurzem Anstieg, weil die Straße einen Fluss querte.
Das Gelände wurde dann mit Verlassen der Yorkshire Dales etwas flacher. Bei der Planung hatte ich auch Glück, dass es keine Straße gibt, die den Forest of Bowlands in Ost-West Richtung überquert (sonst hätte ich sie bestimmt gewählt), so umfuhr ich dieses Berggebiet im Norden und Westen entlang der Radwege 69, 90 und 6. Die Tour vom Vortag machte mich etwas langsamer, aber Pausen war aufgrund des Regens auch nichts, wonach ich mich sehnte. Schließlich fand ich eine trockene Stelle unter einem Baum zum Mittag essen. Am Nachmittag wurde es dann etwas trockener, mit Pausen zwischen den Schauern. Dafür, hatte ich dann, als die Strecke nach Süden führte, einen recht starken Gegenwind, weswegen meine Stimmung weiterhin nicht die beste war. Ein zweites Mittag unter einem weiteren Baum half etwas, aber wirklich besser wurde es, als Garstang näher kam, da ich wusste, dort wird es ein Café geben.
Im Café war dann auch klar, dass ich das ursprüngliche gedachte Ziel Southport nur nach 19 Uhr erreichen könnte, als Alternative buchte ich stattdessen eine Unterkunft in Blackpool (nicht mal 5 Geh-Minuten vom Strand entfernt, war dies das preiswerteste Hotel der Reise). Gestärkt, ohne Regen, und mit weniger Gegenwind, kam ich dort anderthalb Stunden später, kurz nach 18 Uhr an.

Unerwarteter Weise, habe ich, nach dem Abendessen in der Stadt, eine lange Zeit am Strand verbracht. Aber erstmal holte ich mir noch etwas mehr Kleidung aus meinem Zimmer, bei 10°C brauchte ich doch etliche Schichten um im Wind warm zu bleiben. Es war Ebbe, dadurch gab es im Sand einiges zu sehen, gleichzeitig nutzte ich auch die Zeit um etwas mit Freunden zu telefonieren. Die Zeit am Strand war sehr entspannend, ich musste nirgendwo hin, hatte Zeit.



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