England Radtour 2023 (7)

Für eine Veranstaltung reiste ich Ende März nach Northumberland (im Norden Englands, fast an der schottischen Grenze). Die Woche nach der Veranstaltung hatte ich Urlaub genommen, um ein wenig mehr von England zu erkunden. Dies ist der sechste (und letzte) Tag der Radtour.

Der Schlaf letzte Nacht war nicht besonders. Am Abend hinderten mich die anderen Gäste am Einschlafen (die Türen zu den Zimmern schlossen so laut und die Wände waren so dünn, dass ich genau wusste, wenn jemand zurück ins Zimmer kehrte). Am Morgen gab es Straßenlärm vorm Haus und irgendwann gingen auch die ersten Gäste auf meinem Gang zum Frühstück. Zwischen all dem fand ich aber immer wieder Schlaf, ich war nicht so verzweifelt nach den Ohropax zu suchen. Das Frühstück im Hotel war super und so ging es gut gestärkt 9 Uhr wieder aufs Fahrrad.

Nach Verlassen der Stadt ging entlang von Radwegen, der Radroute 6 folgend. Zuerst führten sie entlang eines zugefüllten Kanals, später entlang eines entleerten Kanals und schließlich für ein kurzes Stück entlang des Trent & Mersey Kanals. Dann wechselte Radweg auf eine stillgelegte Eisenbahnstrecke. Die gesamte Strecke hatte einen relativ Ebenen Asphalt, so dass ich gut vorwärts kam. Es gab immer wieder Nieselregen, der aber zwischendrin so leicht war, dass ich immer wieder trocknete.

Irgendwann war die Strecke auf der Eisenbahnlinie zu ende und es ging weiter entlang kleiner Straßen. Zwischen Shepshed und Loughborough war nur Feldweg und der war in keinem schönen Zustand nach dem Regen der letzten Wochen und Tage. Und so wurde ich und das Fahrrad nochmal richtig schlammig. Im Wohngebiet danach sah ich niemanden im Vorgarten werkeln, sonst hätte ich nach etwas Wasser gefragt, um wenigstens den gröbsten Schlamm abzuspülen. Hier musste ich auch das erste (und einzige Mal) unterwegs auf die Karte schauen, ansonsten war die Ausschilderung super. Die nächsten 15 km waren nicht besonders interessant, es ging auf dem Radweg entlang großer Straßen.

Erst in Leicester wurde die Strecke wieder interessanter als der Radweg zum Fluss hin abbog. Leider setzte langsam ein Nieselregen ein. Unter Bäumen aß ich ein kleines Mittag, dann machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof, um zu schauen, ob es eine Möglichkeit, die Strecke abzukürzen, gab. Ich hatte Glück und konnte einen Fahrradplatz und Ticket kaufen. Und so konnte ich mich dann entspannt mit einem Freund zum Mittag treffen.

Die Zugfahrt war problemlos. Das Einzige, was mir auffiel, war, dass das Fahrrad (oder Gepäck) and Gewicht zugenommen haben mussten. Das Tragen in die Überführungen war deutlich anstrengender als auf der Hinfahrt. Vielleicht lag es auch nur daran, dass ich die letzte Woche viel Energie in die Beine, aber nichts in die Arme gesteckt habe.

Nach dem ich 70 km durch den Zug gespart hatte, lagen noch 40 km für das letzte Stück nach Hause vor mir. Als ich aus dem Zug ausstieg war es noch trocken, doch sobald ich den Bahnhofsvorplatz verließ, fing es an zu regnen. Ich erwartete ein Schauergebiet und da es nicht zu kalt war, hatte ich mich gegen die Regenjacke entschieden. Der Regen war aber stärker als erwartet und als das klar war, machte die Regenjacke aber auch schon keinen Sinn mehr, da mein Shirt kaum noch mehr Wasser aufnehmen konnte. Dadurch, und durchs überholen des stehenden Berufsverkehrs wurde meine Stimmung aber wieder deutlich besser. Die Strecke begann wieder auf einer alten Eisenbahnstrecke. Größtenteils war diese Asphaltiert und gut zu fahren, aber das Stück ohne Asphalt war wieder gut schlammig. Am Ende der Strecke, und als es aufhörte zu regnen, nutzte ich einen Teil meines Wassers um die Kette wieder etwas vom Schlamm zu befreien.

Das letzte Stückchen ging entlang bekannter Wege. Das, was ich als großen Anstieg in Erinnerung hatte, war nur ein kleiner Hügel. Das Training der Berge war hier deutlich sichtbar. Als ich oben war, sah ich die nächste Regenwolke kommen und so wurde ich, nachdem ich zwischendrin schon zur Hälfte trocken war, nochmal nass. Kurz nach 18 Uhr war ich dann zu Hause.

Da das Wetter nicht besonders war und die Landschaft auch nicht mehr so verschieden von zu Hause, sind am letzten Tag keine Fotos entstanden.

Höhenprofil der Radtour von Derby nach Leicester. Sehr flach, verglichen mit den Touren der letzen Tage
Höhenprofil der Radtour von Derby nach Leicester. Sehr flach, verglichen mit den Touren der letzen Tage
SRTM Reliefkarte mit GPS Daten. Etliche Steinbrüche sind sichtbar, die Menschheit verändert die Erde langfristig und großskalig.
SRTM Reliefkarte mit GPS Daten. Etliche Steinbrüche sind sichtbar, die Menschheit verändert die Erde langfristig und großskalig.

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